Mikroskop-Objektive
Ein Objektiv ist ein Licht-sammelndes optisches System. Beim Mikroskop ist es das Teil, das dem Objekt am nächsten ist und somit die erste Stufe der optischen Vergrößerung. Wesentlicher Bestandteil des Mikroskop-Objektivs ist die zentrale Linse. Um Abbildungsfehler zu vermeiden, sind es meist mehrere Sammellinsen. Mikroskop-Objektive gibt es in verschiedenen Vergrößerungsstufen.
Das beginnt mit 2x (also doppelt so groß) und geht bis über 100x (100 fache Vergrößerung). Übliche Mikroskop-Objektive haben folgende Werte: 4x, 10x, 15x, 20x, 40x, 50x, 100x.
Zusammen mit dem Tubus und dem Okular bildet das Objektiv den optischen Apparat des Mikroskops. Die Gesamt-Vergrößerung eines Mikroskops entspricht dem Produkt der Vergrößerungen von Objektiv und Okular (in manchen Fällen muss die Länge des Tubus bzw. eine zusätzliche Linse im Tubus bei der Vergrößerung hinzugerechnet werden). Für ein scharfes Bild ist der exakte Abstand zwischen Objekt und Objektiv entscheidend, den man mit dem Feintrieb justieren kann.
Das Objektiv erzeugt ein sogenanntes "Zwischenbild" im Tubus, das vom Okular noch einmal vergrößert wird.
Weitere Informationen, die auf dem Objektiv gekennzeichnet sein können sind z.B.: Hersteller, Objektivklasse, Maßstab, numerische Apertur, Deckglaskorrektur, (mechanische) Tubuslänge, Kontrastmethode.
Mikroskop-Objektive haben auf der Rückseite ein Gewinde, mit dem sie sich am Mikroskop befestigen lassen. Heutzutage haben die meisten Mikroskope mehrere Objektive, die von einem Revolver-Mechanismus gehalten werden. Dieser lässt sich am Mikroskop drehen, so dass man das Objekt von grob nach fein verschieben kann.
Wie man aus den Abbildungen dieser Seite ersehen kann, besteht ein Objektiv aus zwei oder mehr Linsen - eine an der zugespitzen Vorderseite sowie eine auf der Rückseite mit dem Gewinde. Aus der kombinierten optischen Wirkung beider Linsen ergibt sich der Vergrößerungseffekt, der außen beschriftet ist.
Aufgesägtes Objektiv
Auf dem folgenden Bild sieht man ein aufgesägtes Objektiv. Man erkennt, dass es aus drei Linsen zusamengesetzt ist. Das geschieht deshalb, um Abbildungsfehler aufgrund der unterschiedlichen Wellenlänge des farbigen Lichts auszugleichen. Die Entwicklung solche feiner Objektive mit minimalen Abbildungsfehlern hat Erst Abbe revolutioniert.
Revolverköpfe für Mikroskope fassen zwischen drei und 8 Objektive, je nach Einsatzgebiet. Für das Hobby-Mikroskopierem reichen meist drei oder vier Objektive, im medizinischen und wissenschaftlichen Bereich sind High-End-Mikroskope meist mit mehr Objektiven und damit differenzierteren Einstellungen möglich.
Für einen 3-d-Eindruck des Objektes benötigt man ein Stereomikroskop (nicht zu verwechseln mit einem einfachen Binokularmikroskop), das mit zwei Objektiven arbeitet, deren Bilder separat zu den beiden Okularen geleitet wird.
Zum Hauptartikel: Aufbau eines Mikroskops.
Siehe auch: Funktionsweise eines Mikroskops